Ein zauberhafter Anfang: Primiz 01.10.17

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„Wir würden ja jetzt eigentlich anfangen, aber der Pfarrer ist nicht da.“ Mit diesen Worten begannen zwei der Ministranten nach dem feierlichen Einzug die Primizfeier des neuen alt-katholischen Priesters Markus Stutzenberger. Was tun, jetzt war guter Rat teuer! Schnell wurde beschlossen, da muss ein Zauberer/eine Zauberin her! So wurden kurzerhand die Zelebranten als Assistenten eingesetzt, die das schwarze Zaubertuch (einen alter Chormantel!) halten mussten und ein Gemeindemitglied fungierte als Zauberin. Und siehe da, nachdem das Tuch sank, „erschien“ Stutzenberger in voller Lebensgröße hinter dem Altar.
Danke sagen- eine Primiz auch eine Form der Danksagung von Kirche und Gemeinde- Dieser Faden zog sich durch den gesamten Gottesdienst.
Die Fürbitten wurden nicht vom Ambo aus gelesen, sondern kamen aus unterschiedlichen Stellen der Gottesdienstbesucher, was abermals für Auflockerung gesorgt hatte. Die Kommunion wurde musikalisch von Tochter Hanna mit dem Song „here comes the sun“ von den Beatles virtuos auf der Gitarre begleitet.
In ihrem Grußwort erzählte die stellvertretende Kirchenvorsteherin Marianne Siegmund anschaulich von seiner beeindruckenden Priesterweihe mit drei weiteren Kollegen in der Schlosskirche in Mannheim durch Bischof Dr. Ring.
Stutzenberger ist es nicht ganz leichtgefallen, den mutigen Schritt aus der röm.-kath. In die alt-kath. Kirche und damit in eine ganz neue und ungewohnte Struktur zu wagen, denn immerhin habe er eine unbefristete Stelle in einer Großkirche gegen eine befristete in einer kleinen Kirche eingetauscht: „Da geht es auch um existentielle Fragen.“ Vor allem auch für die Kinder sei dies eine große Belastung gewesen, aber er gehe dieser neuen Aufgabe mit Hoffnung, Kraft und Energie entgegen. Seinen Schritt bereue er keinen Tag. Vor gut einem Jahr hat der 45-jährige sich mit seiner Frau Conny, Tochter Hanna und den Zwillingen Elias und Jakob auf den Weg in das beschauliche Neugablonz gemacht und hat es in dieser Zeit vom Pastoralreferenten über den Diakon zum geweihten Priester geschafft.
Aufgrund der anschließenden Grußworte kann er da auch durchaus positiv in die Zukunft sehen.
OB Bosse begann sein Grußwort mit dem Zitat von Hermann Hesse: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Dieses Zitat hatte er sich allerdings schon vorher überlegt, aber nun passte es umso besser. Er betonte, dass er mal wieder sehr erfreut über das Zeichen der Ökumene sei. Sehe er doch hier Pfarrer Hagen der katholischen Herz Jesu Kirche, Pfarrer Stahl der evangelischen Christuskirche und auch Pfarrer Röhm der evangelischen Dreifaltigkeitskirche Kaufbeurens.
Als Geschenk, sowohl praktisch als auch symbolisch, überreichte der OB als „Schirmherr“ einen Regenschirm mit den Worten: „der soll Sie beschützen, damit Sie immer gut beschirmt sind“.
Auch Pfarrer Stahl betonte die gute Arbeit auf dem ökumenischen Hügel, die sowohl durch Stutzenberger, als auch durch Thomas Hagen, Nachfolger von Franz Römer weiterhin gut möglich sei.
Mit seinem kabarettistischen Grußwort sorgte er für große Heiterkeit. Verglich er doch, beflügelt von dem Zauber zu Beginn des Gottesdienstes, die Gemeinden in Neugablonz mit den Häusern von Harry Potter. Zum Ende seines Grußwortes lud Stahl Stutzenberger zu einer Gastpredigt in der Christuskirche ein. Dafür überreichte ihm Stahl als Symbol der Vielfarbigkeit des Christseins in der Welt von heute eine Guatemalastola.

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